[omg wir sind alle süchtig e_e Aber Internet ist schon etwas Tolles... xD
Und klar ist es okay, wenn wir uns von Akiza trennen, sie war schließlich lange genug nicht mehr hier ohne Bescheid zu sagen - und ich glaub auch, dass sie wohl kaum Lust hätte, die ganzen endlosen Beiträge zu lesen um wieder einzusteigen o,o]
Trotz der Tatsache, dass er eben erst einen heftigen Kampf hinter sich hatte, beschleunigte Raylan sein Tempo weiterhin, für mich war es ein gutes Zeichen - es bedeutete, dass er wohlauf war. Nun musste ich mich konzentrieren, um mitzuhalten, und wagte es nicht, einen Blick zurück zu werfen und zu prüfen, ob Akiza noch folgte. Schlagartig kam das grüne Echsenwesen vor mir schließlich zum Stehen, zeitgleich mit einer Welle aus spitzen Schreien wie von aufgebrachten Vögeln und warf den Kopf in den Nacken. Verblüfft bremste ich ab und blickte ebenfalls zum Himmel hinauf, der Anblick der sich mir bot, erweckte eine Angst in mir, die sich aus zwei Faktoren zusammen mischte und eine brodelnde Mixtur reiner Panik ergab. Die Vögel flohen in Schwärmen vor gigantischen schwarzen Wolken, die unnatürlicherweise keine Mühe hatten, ihr Tempo zu halten - diese Wesen flogen um ihr Leben. Raylans Reaktion, gepaart mit dem anschwellenden Donnergrollen brachte dann meine Beine zum zittern, wie gelämt starrte ich ihn an, in der Hoffnung, dass er wusste, was zu tun war.
Seine Aufforderung zur Flucht ließ ich mir nicht zweimal zurufen, meine Pfoten stießen sich so stark vom Felsen ab, dass es an den Gelenken protestierend schmerzte, eine unerklärliche Kraft hatte sich in mir befreit und ließ meine Sprünge weiter, ausladender werden. Es war die Macht der Angst, der Lebenswille, der hier für mich kämpfte und obwohl ich ein geradezu erstaunliches Tempo hielt, spürte ich ein Knistern in der Luft, das den Anzug eines Sturms ankündigte - im Gegensatz zur menschlichen Welt jedoch, war hier die Spannung tatsächlich wahrnehmbar und alles andere als eine leise Ahnung. Es wird nicht reichen... Noch während mich die Erkenntnis im Sprung durchzuckte, bürstete eine höllische Böe mein Fell gegen den Strich und schleuderte mich über den Felsen, auf dem ich als nächstes gelandet wäre. Mühsam landete ich auf meinen Pfoten, nutzte dann die Wucht des Windes um in purer Verzweiflung weiter zu hechten, wobei ich mich auf den tiefer gelegenen Felsen hielt und panisch die graue und verdunkelte Landschaft nach Raylan absuchte. Meine Augen hatten keine Probleme, die Finsternis zu überwinden, dennoch konnte ich keine Spur von ihm entdecken. Dann durchfuhr mich eine weitere Erkenntnis wie einer der Blitze, die noch innerhalb der Wolken zuckten - Akiza! Mit einem Sprung drehte ich mich komplett und suchte die Ebene hinter mir nach ihr ab, sie war groß genug, dass ich sie problemlos hätte finden sollen, doch ich konnte sie nicht finden... Der Sturm begann indessen, wütend zu toben, wehte Steinstaub und kleine Felsenbruchstücke über das Tal, ich fuhr erneut herum, erinnerte mich an Raylans Worte "Ihr solltet euch lieber Sorgen um euch selbst machen" und in dieser Situation, siegte schließlich mein Egoismus über die Sorge um ein Mädchen, das mein Schicksal teilte, aber wer weiß wie weit zurück gefallen war und das ich noch dazu kaum kannte. Aus meinen Augen liefen inzwischen Tränen, durchnässten das Fell direkt darunter, teils aufgrund des aufgewirbelten Staubes, teils wegen der aussichtslosen Situation, wie sollte ich hier nur je wieder heil raus kommen? Ich kniff die Augen zu und versuchte, mich gegen die an Stärkre gewinnenden und richtungswechselnden Böen voran zu kämpfen, dass ich mich wirklich nach vorne bewegte, konnte ich nur hoffen.
Gerade als ich aufgeben wollte, mich zusammenkauern und dem Sturm ergeben, spürte ich, wie sich ein starker Griff um mein Horn schloss und mich in eine bestimmte Richtung führte, in diesem Augenblick zuckte mein Kampfgeist zurück durch meinen Körper und ich drückte mich gemeinsam mit meinem Retter - wer es war wusste ich noch nicht, wagte es nicht, zu blinzeln - durch die Sturmböen. Ich meinte, durch das Tosen Raylans Stimme gehört zu haben und verließ mich darauf, dass er es war, der mich führte, und niemand, der mich in meinem orientierungslosen Zustand in eine Falle lockte.
Erst als die Wucht des Windes plötzlich von mir genommen wurde und das Grollen wie von steinernen Wänden zurückgeworfen wurde, riss ich die Augen auf und erblickte den grünen Echsenkörper vor mir in der puren Dunkelheit einer Felseneinbuchtung. Erleichterung packte mich, doch mir blieb kaum Zeit, sie zu genießen, da dieser Kampf gegen die Naturgewalt noch lange nicht gewonnen war. Wortlos folgte ich Raylans Aufforderung und begann, neben der Stelle, die er bearbeitete, mit den Pfoten gegen den Stein zu schlagen. Zunächst hatte ich Angst, meine Krallen könnten brechen, doch dann meldete sich wieder das tierische Wesen in mir zu Wort und versorgte mich mit einem wuchtigen Vorrat an Energie, der sich an einem seltsamen, violetten Glühen um meine Pfoten (Dunkelklaue) äußerte und Schicht für Schicht in den felsen drang.
Schließlich hatten wir unser Werk vollendet und drückten uns in die entstandene Höhle, es war eng und das Gestein schroff, doch in diesem Moment kam mir die Nähe nur gelegen. Raylans Griff um meinen Arm stoppte das Zittern, das mich gepackt hatte, als meine Augen das gesamte Ausmaß des Sturmes erkannten und ich an Akiza dachte, die irgendwo dort draußen war. Ein Blitz, direkt begleitet vom Grollen eines Donners, dann noch einer, ließen in mir ein schlechtes Gewissen wachsen, das ich so noch nie erlebt hatte - ich hatte sie verraten, zurückgelassen, für mich selbst, aus Angst, mir könnte etwas passieren. Vielleicht hätte ich sie retten können, wenn ich mich früher umgedreht, öfter nach ihr gesehen hätte... Noch immer liefen stumme Tränen aus meinen Augenwinkeln und verloren sich augenblicklich im Fell, während ich realisierte, dass es nun zu spät war. Hatte ich am Ende nicht nur befolgt, was mir beigebracht wurde und zugleich bereits in den Instinkten jedes Einzelnen steckte? Ich wollte es nicht wissen, wollte nicht denken, mich nicht vor mir selbst rechtfertigen müssen. Dennoch versuchte ich nicht, die Stille in der Felsspalte zu durchbrechen, beobachtete schweigend und mit erfürchtigem Blick das Toben vor unserem Refugium.
[Whoa, ist lang geworden o,o]